Er ist auferstanden!

Ich weiß tatsächlich nicht mehr, wie oft ich das gepredigt habe: er ist wahrhaftig aufer-standen. Gut, die Ostersonntage, an denen ich in verschiedenen Gemeinden predigen durfte, könnte ich vermutlich noch mal nachzählen. Aber wie oft ich es auch an anderen Sonntagen verkündet, in Gesprächen erzählt und mir selbst vor Augen gehalten habe – das weiß ich nicht mehr. Und obwohl ich selbst unzählige Male behauptet habe, dass Jesus Christus lebt, ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich nicht mit seiner Auferstehungs-kraft rechne – ich manchmal auch nicht so recht an sie glaube.

Wie viele Situationen, Begegnungen und Beziehungen betrachte ich immer wieder durch die verheulten Augen der enttäuschten Jünger: Schluss, aus, nichts geht mehr. Die Sache mit Jesus? Eine schöne Idee, aber mehr als ein paar spannende Jahre, kluge Gedanken und fromme Gefühle sind am Ende wohl doch nicht übrig. Als sich Jesus seinen Jüngern am Sonntag auferstanden, lebendig, selbst über den Tod triumphierend zeigte, waren sie zurecht erstaunt: soetwas hatten sie noch nicht erlebt. Soetwas hatte es noch nie gegeben.

Inzwischen habe ich 36 Mal Ostern gefeiert. Gut, vielleicht erst 34 mal bewusst. Und sooft durfte ich dem Auferstandenen schon begegnen. Sooft hat er in meinem Leben gezeigt, dass er stärker ist, als jede Herausforderung, als jedes Problem, selbst größer als der Tod. Aber dennoch scheine ich mit seiner Kraft, mit seiner Liebe, mit seiner Gnade viel zu selten wirklich zu rechnen. Erst heute morgen wieder… eine verfahrene Situation. Streit, Eskallation, … wie soll das nur gut enden?

Jesus kann. Und er hat. Mal wieder.

Er ist wahrhaftig auferstanden. Er hat den Tod besiegt. Das Grab ist leer. Er lebt. Hier und Jetzt. Und er möchte mit dir durch all deine Herausforderungen, deine Beziehungen und Schwierigkeiten gehen. Ich wünsche dir und mir, dass wir mit seiner Auferstehungskraft rechnen, ihn einladen zu wirken und dass wir ihn an, in und durch uns wirken lassen.
Ich wünsche dir und mir zu diesem besonderen Osterfest, was auch schon die ersten Jünger in Lk 24, 31 erleben durften: Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn – ihn, den Auferstandenen.

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