Kontakt vermeiden

Eigentlich ist erst Tag 3 des Corona-Shutdowns. Dank dem letzten Wochenende haben unsere Jungs jetzt aber schon seit fünf Tagen keinen Kindergarten und keine Schule mehr. Das macht sich hier zu Hause durchaus bemerkbar: neben der Schule sind alle Freizeitaktivitäten sind abgesagt, sogar die Spielplätze gesperrt. Und wenn man den Experten vertraut wäre es kontraproduktiv, sich mit möglichst vielen Freunden zu treffen und gemeinsam etwas gegen die Langeweile zu tun. Aus Sicht der Virologen ist das Vermeiden von zwischenmenschlichen Kontakten ein kraftvoller Schlag gegen die Ausbreitung von Corona-Viren; nicht nur für Eltern eine große Herausforderung. Und was bedeutet das für eine Gemeinde?

Das Christuszentrum wird immer wieder für das Miteinander, für die gelebte  und liebevoll gestaltete Gemeinschaft geschätzt. Dass wir uns jetzt nicht mehr zu Gottesdiensten, zu Gesprächsgruppen und Veranstaltungen treffen können, könnten wir als ernsthafte Katastrophe fürs Gemeindeleben sehen. Aber wir können diese Zeit auch als Chance sehen, um gemeinsam zu erleben, dass unsere Gemeinschaft nicht darauf beschrenkt ist, sonntags gemeinsam in einem Raum zu sitzen, zu singen und der gleichen Predigt zu lauschen. Unsere Miteinander kann sich gerade jetzt als tragfähig erweisen, wenn es nicht durch Veranstaltungen sondern durch echtes Füreinander sichtbar wird.

Wir können in diesen Tagen füreinander beten, füreinander dasein und füreinander Zeit nehmen. Ein Griff zum Telefon – nicht um eine WhatsApp zu verschicken, sondern mit einer Person ein 1zu1-Gespräch zu führen – das ist etwas sehr wertvolles und wertschätzendes.
Ich habe jede Menge Vorschläge auf meinem Schreibtisch, was eine Gemeinde tun kann, um in diesen Tagen noch Strahkraft zu haben. Online-Gottesdienste, Briefkasten-Andachten, Radio-Impulse… alles für sich gute Ideen. Aber all das schafft es nicht, das persönliche Gespräch, das ernstgemeinte “wie geht es dir?” und das liebevolle “darf ich für dich beten?” zu ersetzen. Und diese persönliche Begegnung ist dank “moderner Technik” wie dem Telefon auch trotz Corona noch möglich.

Ich möchte dich ermutigen, dir ein wenig Zeit für andere zu nehmen – jemanden anzurufen und zu fragen, wie es ihr/ihm geht: die ältere Dame, die im Gottesdienst hinter dir sitzt; der große Mann, der dir immer die Sicht auf die Leinwand nimmt… (Mach bitte nicht den Test und warte, wann du endlich von jemandem angerufen wirst, sondern greife selbst zum Telefon und verschenke ein wenig von deiner Zeit! Fehlt dir eine Telefonnummer, ließ unter “Organisatorisches” weiter.)

Lasst uns gemeinsam füreinander da sein und uns nicht durch eine Viruspandemie (und die Maßnahmen, sie einzugrenzen) auseinander dividieren lassen. Wir sind und bleiben eine Mehrgenerationen-Gemeindefamilie – mit Christus im Zentrum. Und mit Paulus Worten aus dem 1. Kor 16,13-23 schließe ich:

Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch! […]Meine Liebe ist mit euch allen in Christus Jesus!

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